Mit dem Spatenstich in Lanzenkirchen werden die Arbeiten für den Ausbau des Glasfasernetzes nach erfolgreichem Abschluss umfassender Vorbereitungsmaßnahmen gestartet. So wurden im Zuge von Tiefbauarbeiten bereits knapp 3,5 km Leerrohre verlegt und auch die nötige Bestellquote von 40 % konnte überschritten werden. „Wir haben uns in den vergangenen Monaten intensiv vorbereitet und freuen uns, dass es nun mit Bauarbeiten endlich losgehen kann. Ich bin stolz darauf, dass wir als Gemeinde diese einmalige Chance für eine zukunftssichere Glasfaserinfrastruktur nutzen können“, betont Bernhard Karnthaler, der Bürgermeister von Lanzenkirchen. Die bestellten Anschlüsse können aktiviert werden, sobald der jeweilige Bauabschnitt fertiggestellt ist. Das wird ab Spätsommer so weit sein.
Über 26 Mio. Euro Gesamtinvestitionen für 12 Gemeinden
Im aktuellen Ausbauschritt wird die Infrastruktur der Zukunft in 12 Gemeinden errichtet. Von den 26 Mio. Euro Gesamtinvestitionsvolumen entfallen 4,6 Mio. Euro auf die Gemeinden Lanzenkirchen und Walpersbach. Mit 1.000 km Glasfaserkabeln werden in den kommenden Monaten in den 12 Gemeinden insgesamt 9.000 Haushalte und Betriebe erschlossen. Dafür werden über 213 km an Trassen gegraben. In Lanzenkirchen und Walpersbach werden über 170 km Glasfaserkabel verlegt und 1.200 Haushalte und Betriebe an das NÖ Glasfasernetz angeschlossen. Die Länge der neuen Trassen beträgt 41 km. In Walpersbach profitieren der Ortsteil Schleinzer Kreuz und die Katastralgemeinde Schleinz vom Ausbau. Die Bauarbeiten in Lanzenkirchen und Walpersbach werden von der STRABAG AG durchgeführt.
Infrastruktur, die Zukunft schafft
Die Errichtung einer zukunftssicheren Glasfaserinfrastruktur ist eine Antwort auf zentrale Herausforderungen ländlicher Regionen. Sie erfüllt die Erwartungen der Menschen in die Weiterentwicklung kleinerer Gemeinden. Das bestätigt auch die Konsultation zur langfristigen Vision des ländlichen Raums der Europäischen Union[1], in der mehr als 50 % der Befragten die Verbesserung der Infrastruktur als die wichtigste Aufgabe im ländlichen Raum nannten. 93 % gaben an, dass die Attraktivität des ländlichen Raums in den nächsten 20 Jahren wesentlich von seiner Fähigkeit zur digitalen Vernetzung abhängig sein werde. „Damit wird eines sichtbar: Die Investition in den Glasfaserausbau ist eine Investition in die Zukunft der Menschen vor Ort“, so Angela Stransky, Geschäftsführerin der Breitband Holding des Landes.
Das NÖ Glasfasernetz - Chancengleichheit für den ländlichen Raum
Die Planung und Errichtung des Netzes übernimmt die NÖ Glasfaserinfrastrukturgesellschaft (nöGIG) im Auftrag des Landes. „Der digitale Wandel braucht eine leistungsfähige und zukunftssichere Infrastruktur. Mit der Umsetzung des NÖ Breitbandmodells rüsten wir den ländlichen Raum für die Zukunft und stellen Chancengleichheit sicher“, so Reinhard Baumgartner, Geschäftsführer der nöGIG Projektentwicklungs GmbH.
Wahlfreiheit für Kundinnen und Kunden
Das Modell bietet aber noch weitere Vorteile: Im offenen Netz können unterschiedliche Anbieter von Internetdiensten ihre Produkte anbieten. Die Kunden haben somit große Wahlfreiheit. Mit dem einzigartigen Investorenmodell ist zudem sichergestellt, dass die Infrastruktur langfristig in öffentlicher Hand bleibt und das Landesbudget entlastet wird.
Gesamtkonzept für Breitbandversorgung in ganz Niederösterreich
Einzigartig in Österreich ist das Gesamtkonzept, das Land Niederösterreich für den möglichst flächendeckenden Ausbau einer leistungsfähigen Breitbandinfrastruktur auf Basis von Glasfaser bis zum Haushalt entwickelt hat. Für kleinere Gemeinden mit bis zu 5.000 Einwohnern kann nöGIG den Ausbau übernehmen. In der Pilotphase wurden bereits 35.000 Haushalte und Betriebe nach diesem Modell erschlossen. In den nächsten Jahren kommen weitere 100.000 Adressen in Niederösterreich dazu. Für die Finanzierung hat sich das Land mit dem Finanzpartner ACP (Allianz Capital Partners) auf ein Investitionspaket in der Höhe von 300 Mio. Euro geeinigt. „Das Fundament dieses Großprojektes bildet die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteiligten. Als Finanzierungspartner freuen wir uns über den Fortschritt des Projekts“, so Hartwig Tauber, Geschäftsführer der nöGIG Phase Zwei GmbH, die ACP in Niederösterreich vertritt.
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