In Wiener Neustadt beginnen jetzt die Arbeiten zur Errichtung der neuen Bahnunterführung, wo die B 54 die Trasse der Mattersburger und der Aspangbahn kreuzt. Der Bahnübergang wird in einem gemeinschaftlichen Projekt der ÖBB mit dem Land Niederösterreich und der Stadt Wiener Neustadt aufgelassen und durch eine Unterführung ersetzt. Durch diese neue, niveaufreie Bahnquerung mit der B54 wird der Verkehrsfluss optimiert und die Sicherheit erhöht. Damit einher geht die Auflassung der Eisenbahnkreuzung mit der Frohsdorfer Straße (L148) und der Gymelsdorfergasse, beide ebenfalls an der Mattersburger/Aspang Bahn gelegen. Sie weichen Geh-und Radwegunterführungen. Ebenfalls wegfallen werden die Eisenbahnkreuzungen an der Badener Straße (Kreuzung mit der Pottendorfer Linie) und der Südbahngasse, die direkt an der Südstrecke liegen. Investiert werden insgesamt 19 Millionen Euro. Judith Engel, Vorstandsdirektorin der ÖBB-Infrastruktur AG, und Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko haben heute gemeinsam mit Wiener Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger den offiziellen Spatenstich vorgenommen.
Judith Engel, Vorstandsdirektorin der ÖBB-Infrastruktur AG, sagte: „Die größtmögliche Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten, ist unser oberstes, gemeinsames Ziel. Ein Teil dieser Eisenbahnkreuzungen befindet sich nicht nur auf der Südachse des ÖBB-Kernnetzes, sondern auch auf dem Baltisch-Adriatischen Kernnetzkorridor der Europäischen Union. Aufgrund der maßgeblichen Bedeutung dieser Bahnstrecke auch im internationalen Kontext ist sowohl aus strategischer Sicht als auch zur Erhöhung der Sicherheit eine Reduktion von Eisenbahnkreuzungen auf diesem Streckenabschnitt sehr wichtig und weiter zu forcieren. Mit der Inbetriebnahme des Semmering-Basistunnels werden die Verkehre zudem weiter beschleunigt und attraktiviert und eine Kapazitätssteigerung im Personen- und Güterverkehr möglich. Mit der Auflassung all dieser Eisenbahnkreuzungen gelingt somit ein wichtiger Schritt zur Erfüllung der strategischen Vorgaben und Sicherstellung der zukünftigen Entwicklung.“
Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko führte aus: „Stadt, Land und ÖBB haben sich auf ein Millionen-Projekt geeinigt. Ein Projekt, das drei Vorteile in sich vereint: Wir können die Verkehrssicherheit steigern, das Bahnangebot verbessern und den Bürgerinnen und Bürgern aus der Stadt und der Region, egal ob im Auto, auf dem Rad oder zu Fuß, Wartezeiten ersparen. Die Zahlen sprechen für sich: An dieser Eisenbahnkreuzung mit der B 54 sind in der Vergangenheit täglich in etwa 12.500 Autos auf fast 500 Züge getroffen. Das Land Niederösterreich trägt für die jetzigen Verbesserungen 35 Prozent bzw. 6,7 Millionen Euro der Gesamtkosten des Projekts.“
Bürgermeister Klaus Schneeberger betonte: „Nach jahrelanger Planung ist es nun endlich soweit – wir können den Menschen in der Stadt und der Region diesen Meilenstein der Verkehrspolitik präsentieren! Damit hat für tausende Verkehrsteilnehmer, vor allem aber auch für die Einsatzfahrzeuge und alle Wirtschaftstreibenden, das tägliche Warten vor dem Schranken schon bald ein Ende. Zu guter Letzt schaffen wir damit auch eine Entlastung der Umwelt, die durch die Abgase während der Staus vor dem Schranken massiv belastet war. Dies alles konnte nur gelingen, weil die Stadt Wiener Neustadt, das Land und die ÖBB wieder einmal perfekt zusammengearbeitet haben“.
Im Rahmen dieses Projekts wird nicht nur die Eisenbahnkreuzung an der B 54 durch eine Unterführung ersetzt. Die Vertragspartner haben sich auch darauf geeinigt, dass gleichzeitig die Bahnübergänge Gymelsdorfergasse, Frohsdorfer Straße, Badener Straße und Südbahngasse aufgelassen werden. Dadurch wird die Sicherheit erheblich erhöht und das Risiko eines Unfalls zwischen Bahn und Straßenverkehrsteilnehmer gebannt. Zusätzlich zu diesem großen Sicherheitsgewinn werden die Maßnahmen auch den Verkehrsfluss für die Autofahrer verbessern, da die vor allem auf der Südstrecke aufgrund der hohen Zugfrequenz notwendigen, langen Schrankenschließzeiten an den betroffenen Eisenbahnkreuzungen im Stadtgebiet und die damit verbundenen Wartezeiten für den Individualverkehr entfallen. Außerdem werden von der Fahrbahn getrennte Geh- und Radwege errichtet.
Die ersten Maßnahmen im Rahmen der Errichtung der neuen Bahnunterführung B 54 werden Straßenbautätigkeiten sein. Voraussichtlich 2024 werden die Arbeiten an der Unterführung B 54 abgeschlossen sein, die beiden Geh- und Radwegunterführungen Gymelsdorfergasse und Frohsdorferstraße werden voraussichtlich Ende 2024 für den Verkehr freigegeben.
Das Projekt wird von den ÖBB in Zusammenarbeit mit dem Land Niederösterreich und der Stadt Wiener Neustadt umgesetzt. Investiert werden 19 Millionen Euro, von denen die ÖBB 40 Prozent tragen, das Land Niederösterreich übernimmt 35 Prozent der Kosten und die Stadt 25 Prozent.