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Kommentar: Die SPÖ Lanzenkirchen in der Opposition

Warum es nicht immer gut geht, gegen alles zu sein.

Die Oppositionsbank ist hart und oft unbequem – davon konnte die VP-Lanzenkirchen 50 Jahre ein Lied singen. Sie hat aber in dieser Zeit auch bewiesen, dass die Arbeit in dieser Rolle durchaus konstruktiv und wertvoll für die Gemeinde sein kann. Die SPÖ Lanzenkirchen hingegen definiert sich da scheinbar anders. Offensichtlich bedeutet für sie Opposition, grundsätzlich gegen alles zu sein (man betrachte nur ihr Abstimmungsverhalten in den Gemeinderatssitzungen). Vielleicht fürchtet sie ja, bei Zustimmung zu VP-Projekten den Rückhalt in der eigenen Klientel zu verlieren. Jedenfalls war sie prompt in diese Oppositionsfalle getappt, als sie in jener unglaublichen Anfrage am 13. Oktober 2010 versucht hatte, die Nutzung des Kellerraumes des Gemeindesaales durch die Landjugend (in Fortführung der bisherigen Handhabe) zu verhindern. Dabei sprang die SPÖ gleich in zwei Fettnäpfchen: erstens war das der Landjugend durch den eigenen SP-Bürgermeister Rudolf Nitschmann mündlich zugesichert worden, und zweitens ist es eine gaaanz schlechte Idee, dem vermutlich eifrigsten Jugendverein der Gemeinde (und damit stellvertretend der Jungwählerschaft) auf diese Art Prügel zwischen die Beine zu werfen. Schließlich war der Sturm der Entrüstung (und vielleicht auch ihre Einsicht) so groß, dass die SPÖ kalte Füße bekam und ihre Anfrage in der Gemeinderatssitzung am 14. Dezember wieder kommentarlos zurückzog. Nun wäre eigentlich wieder alles in Butter, es bleibt aber ein schaler Nachgeschmack. Wogegen wird die SPÖ das nächste Mal sein? Wer ist vor ihren Attacken sicher? Und überhaupt: was ist von einer Partei zu halten, die sich fast ausschließlich negativ definiert? Als Zweckoptimist gebe ich die Hoffnung auf eine harmonischere Zusammenarbeit nicht auf, auch wenn mir ein SPÖ-Insider zugeflüstert hat: „Des kannst vergessn!“ Na, das kann ja noch interessant werden, meint Ihr Thomas Heinold, Mag. gfGPO&GGR

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