Diese Woche wurde die gewerbe- und baurechtliche Genehmigung durch die Bezirkshauptmannschaft Wiener Neustadt für die Nahwärmeanlage, die das Ortszentrum versorgen soll, erteilt. Die Bezirkshauptmannschaft hat folgende Technikbereiche für die Nahwärmeanlage überprüft: Bautechnik, Maschinenbau, Verkehrstechnik, Brandschutz, Emmisions- und Lärmtechnik.
Neun Lanzenkirchner Forstwirte und Waldbesitzer habe sich zu einer Biomassegemeinschaft, unter der Mithilfe der Bioenergie Niederösterreich, zusammengeschlossen. Die Gemeinschaft wird eine kompakte Nahwärmeanlage errichten und somit die öffentliche Gebäude im Zentrum (Schulen, Gemeindeamt sowie Kindergarten) und die Wohnbauten der WET-Genossenschaft mit sauberer Wärme aus Qualitätshackgut versorgen – bis jetzt wurde das Ortszentrum mit Erdgas versorgt. Das vorliegende Projekt wurde im Juli 2020 beim „Klima- und Umwelttag“ der Bevölkerung vorgestellt. Die Nahwärme-Anlage wird außerhalb der Aspang-Bahntrasse, und somit außerhalb des Ortsgebiets, errichten. Die Bauarbeiten sollen noch vor dem Sommer gestartet werden.
„Die Bezirkshauptmannschaft hat nach genauer und sachlicher Prüfung die Genehmigung für die Nahwärmeanlage erteilt. Wir möchten hier als Forstwirte rasch mit dem Bau beginnen und damit ganz klar unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Mit der modernen Anlage wird 110 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr eingespart. Mit der Biomassegemeinschaft sichern wir auch zu, dass ausschließlich heimisches Holz von regionalen Bäuerinnen und Bauern verwendet wird. Damit erhöhen wir auch die Wertschöpfung in unserer Gemeinde und der Region“, so Vorsitzender Markus Grabner von der Biomassegemeinschaft.
Die Anlage wird als Fertigmodul-Biomasse-Heizanlage mit einem modernn, österreichischen Biomassekesseln mit einer Heizleistung von 310 kW ausgestattet. Zum Vergleich: Aktuell sind in Niederösterreich über 770 Biomasseanlagen in Betrieb.
Die Vorteile der modernen Nahwärmeanlage:
- Kompaktes und kurzes Wärmenetz um Übertragungsverluste gering zu halten
- Anlieferung durch Feldwegenetz und Föhrenwald, somit kurze Transportwege
- Ausschließlich Qualitäts-Hackgut aus der Region wird verwendet, damit wird die Wertschöpfung in der Region erhöht
- Modernste Technologie bei der Filtertechnik, daher sind keine negativen Einflüsse für die Wohngebäude zu erwarten
Zur Bioenergie Niederösterreich: Die Bioenergie NÖ ist eine landwirtschaftliche Errichtungs- und Betriebsgenossenschaft, welche sich dem Bau und Betrieb von regional verankerten, nachhaltigen und landwirtschaftlichen Bioenergie-Wärmeversorgungsanlagen verschrieben hat. Ziel der Gründung war der Bedarf einer bäuerlichen Genossenschaft, die auf Landesebene agieren kann um Wohnbauträgern sowie Vertretern von Gemeinden, Land und Bund, aber auch Gewerbetreibenden einen Ansprechpartner zu bieten. Die Bioenergie NÖ wurde 2003 gegründet. Die Genossenschaftsmitglieder, welche überwiegend Land- und Forstwirte sind, sind Eigentümer der Bioenergie NÖ und bilden vor Ort autarke Gemeinschaften. Die Bioenergie NÖ realisiert vorrangig landwirtschaftlich geprägte Bioenergie Projekte.