"Pro Ökostrom & Biowärme" kämpft für Fortbestand der Bioenergieanlagen

Wer Ökostrom abdreht, dreht Atomstrom auf! Widerstand gegen Aus der Bioenergie-Anlagen wächst.

Die geplante kleine Novelle des Ökostromgesetzes bedeutet de facto das Ende von 75 % der Biogasanlagen in Österreich, darunter auch 8 Anlagen in der Buckligen Welt. Mit dem aktuellen Entwurf würde diese Technologie in Österreich vom Markt verschwinden.

Je näher jedoch der Schicksalstag für diese Anlagen (Österreich: 288 Anlagen, Buckligen Welt 8 Anlagen) rückt, umso größer wird auch der Widerstand gegen ein Aus der effizienten Bioenergie-Anlagen, die aus Grünland, Pflanzen und Grünschnitt Ökostrom, Biowärme und fast geruchlosen Dünger herstellen. Seite an Seite mit der immer größer werdenden Bürgermeisterinitiative - mit ihr solidarisieren sich bereits mehr als 100 österreichische Ortschefs - kämpft jetzt auch die neu formierte gleichnamige Plattform „Pro Ökostrom und Biowärme“ für den Fortbestand der Bioenergieanlagen.

Die acht Biogasanlagen in den Gemeinden Lichtenegg, Edlitz, Grimmenstein, Krumbach, Lanzenkirchen und Thomasberg produzieren rund 15 Millionen Kilowattstunden Ökostrom pro Jahr und versorgen damit rund 4.300 Haushalte von den insgesamt 13.000 Haushalten in der Region mit sicherem, unabhängigem Ökostrom. Das heißt, bereits mehr als 33 % der Haushalte in der Buckligen Welt werden durch die Biogasanlagen, welche Gülle, Mist, Abfälle sowie nachwachsende Rohstoffe verwerten, mit sicherem und regionalem Strom versorgt (Industrie- und Gewerbebetriebe nicht miteingerechnet).

„Wir wollen nicht, dass es zu diesem Willkürakt kommt. Denn wer Ökostrom abdreht, dreht Atomstrom auf;" bringt es Berater und Planer Erich Mandl auf den Punkt. „Die großen Verlierer sind die Ökostrom- und Ökowärmebezieher in ganz Österreich, weil ihre Heizungen kalt bleiben und noch mehr riskante und klimaschädliche Energie importiert werden muss. Weiters bleiben hunderte Gemeinden auf Bergen von Grünschnitt sitzen, sodass das weitgehend gelöste Thema Geruch in den Regionen wieder aufflammen wird", mahnt Erich Mandl.

Die Biogasanlagen-Betreiber investieren allein in der Buckligen Welt jährlich rund 4 Millionen Euro (Österreich: 110 Millionen Euro) und sichern 150 Arbeitsplätze (Österreich: 3.500 Arbeitsplätze).

Abg. z. NR Hans Rädler: „Es ist mutwillig und völlig unsinnig, effiziente und klimaschonende Bioenergieanlagen mit Doppelnutzung für Ökostrom und Ökowärme zusperren zu müssen, um dann wieder klimaschädliche fossile Anlagen zur Wärmeversorgung zu installieren".

Mit einem immer wieder gezielt kolportierten Vorurteil räumt BR Martin Preineder auf: „Auf der Stromrechnung macht sich Biogas-Ökostrom mit 1,80 Euro pro Monat bemerkbar. Das ist nicht einmal die Hälfte dessen, was ein Krügerl Bier im Gasthof kostet. Das sollte uns ein gutes Gewissen wert sein."

Die Bürgermeister der Buckligen Welt freuen sich, dass sich mit der Bürgermeisterinitiative „Pro Ökostrom und Biowärme“ österreichweit bereits mehr als 100 Bürgermeister solidarisieren.