In den Kasematten in Wiener Neustadt fand gestern, Mittwoch, eine weitere „Zukunftsdiskussion“ zur Landesstrategie Niederösterreich 2030 statt. Auch dieses Mal waren namhafte Expertinnen und Experten zu Gast. So konnte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf Monisha Kaltenborn, erste Teamchefin in der Formel 1 und CEO der „Racing Unleashed Gruppe“, sowie Stefan Piech, Aufsichtsrat der Porsche Holding und CEO von „Your Family Entertainment“, begrüßen.
Im Zusammenhang mit der Landesstrategie seien vor allem zwei Punkte besonders wichtig, sagte LH-Stellvertreter Pernkopf in seinem Eingangsstatement: „Erstens sollen sich alle Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher an der Landesstrategie beteiligen können, und zweitens wird diese Landesstrategie parteiübergreifend von allen in der Landesregierung vertretenen Parteien getragen – und dieses Miteinander zeichnet Niederösterreich aus“.
Weiters ging der LH-Stellvertreter auf die Arbeitsfelder zur Erarbeitung der neuen Landesstrategie – die Ergebnisse sollen im Herbst präsentiert werden – näher ein: „Das Thema Wissenschaft wird von Christoph Badelt geleitet, das Thema Bürgerbeteiligung von Peter Filzmaier und der Bereich der ,opinion leader‘ von Steffi Burkhart.“ Der diesmalige Veranstaltungsort Wiener Neustadt, sei „eine hoch innovative Stadt in einer hoch innovativen Region“, verwies Pernkopf u. a. auf die hier angesiedelte Weltraumtechnik, das Krebsbehandlungs- und –forschungszentrum MedAustron sowie auch auf den geplanten Neubau des Landesklinikums.
Im Anschluss führten die Moderatoren Nina Kraft und Gustav Dressler durch die Diskussion mit den beiden internationalen Gästen, zuvor betonte noch die Leiterin des Arbeitsfeldes „opinion leader“, Steffi Burkhart: „Niederösterreich liegt viel daran, für die Zukunft der Bürgerinnen und Bürger das Beste zu ermöglichen.“
Die in Indien geborene Monisha Kaltenborn kam als 8-Jährige nach Wien und schloss hier 1995 das Jurastudium ab. Seit 2001 war sie ständiges Mitglied der Geschäftsleitung von Sauber, 2010 wurde sie CEO der Sauber Motorsport AG, ab 2012 war sie die erste Frau als Teamchefin in der Formel 1. 2017 verließ sie Sauber, seit Juli 2019 ist sie CEO der Racing Unleashed Gruppe, die realistische, einem Formel 1-Cockpit nachempfundene Renn-Simulatoren entwickelt und betreibt.
Im Gespräch mit Moderator Gustav Dressler sprach Kaltenborn u. a. über die Entwicklung der Formel 1 zum „Sport-Entertainment“, als eine der wichtigsten Veränderungen unserer Zeit bezeichnete sie „die Digitalisierung in allen Bereichen, und vor allem das Tempo dabei“. Kaltenborn: „Innovationen, die uns weitergebracht haben, gab es immer. Aber neu ist vor allem die Geschwindigkeit“. Insgesamt eröffne die Digitalisierung „viele neue Möglichkeiten“, zeigte sie sich überzeugt.
Stefan Piech ist nicht nur Mitglied des Aufsichtsrates von Porsche, Siemens, Seat und der SOS Kinderdörfer, sondern auch CEO des Medienunternehmens „Your Family Entertainment“, das als Produzent und Lizenzhändler qualitativ hochwertige und pädagogisch wertvolle Unterhaltungsprogramme für Kinder und die ganze Familie anbietet. Dazu gehören auch der Free-TV-Sender RiC sowie der Pay-TV-Sender Fix & Foxi.
Familiär hat Piech eine Vielzahl an Verbindungen zu Wiener Neustadt, so habe sein Urgroßvater hier das Austro-Daimler-Werk geleitet, erzählte er im Gespräch mit Moderatorin Nina Kraft. Piech betonte in seinem Statement u. a. auch die Bedeutung der Kultur und der Wissenschaft in Österreich und Niederösterreich, man lebe hier in einer Region, in der schon in der Vergangenheit „viele Dinge erfunden und entwickelt“ worden seien, und die auch in der Gegenwart über „fantastische Einrichtungen mit Weltniveau“ verfüge. Im Blick auf die Zukunft sei vor allem eines wichtig, so Piech: „Unsere Generation muss die Kreativität der nächsten Generation fördern.“
Ergänzend zu den beiden internationalen Gästen vor Ort in Wiener Neustadt wurden auch an diesem Abend Videostatements internationaler Experten eingespielt, dieses Mal lieferten der Journalist E. J. Becker sowie der Gründer der „Plastic Bank“, David Katz, Beiträge.
Mehr Informationen zur Landesstrategie 2030.